Die erste Digitale Woche Kiel ist für mich ein Prototyp. Aber was heißt das eigentlich genau? Fragen wir Wikipedia:
- Prototyp (Museum), Automobilmuseum in Hamburg
- Prototyp (Entwurfsmuster) in der Softwareentwicklung
- Prototyp (Technik), Vorab-Exemplar einer Serienfertigung
Nichts gegen das Automobilmuseum, aber das Vorab-Exemplar gefällt mir am Besten. Mit jeder neuen Ausgabe wird die Digitale Woche ein bißchen anders, ein bißchen besser. In diesem Jahr ist sie noch nicht glatt, sondern eckig. Niemand hätte ahnen können, wie groß sie werden würde. Genau das macht ihren noch wilden Charme aus.
Der besondere Zauber liegt vielleicht in den Nischen, die man sonst nicht oder nur zu selten zu sehen kriegt. Man kann sogar finden, wonach man nicht gesucht hat. Alles, was man braucht, ist Neugier:
- Aber wo war das? Historische Fotos auf dem digitalen Stadtplan: Das Stadtarchiv Kiel und die AG Kommunikationssysteme arbeiten mit Ihnen zusammen!
- Smart Movement in Smart Cities – Beweg dich mit anderen analog und digital während der Digitalen Woche
- Open Data (frei verfügbare Daten) praktisch nutzen
- Smart Gaarden – Präsentationen von Gaardener Start-ups und Start-up-Ideen
- Barcamp: Digitalisierung interdisziplinär betrachtet!
- Querbeet 2017 – Urbane Transformation – Das gute Leben in der Stadt
Mich fasziniert dabei, wie ein (digitales) Thema ganz unterschiedliche Menschen, die sich ansonsten vermutlich niemals getroffen hätten, zusammenbringen kann. Diesen Wert verbindet „das Digitale“ mit Musik oder Sport. Zudem animieren uns Roboter, uns zu fragen: Was bedeutet es ein Mensch zu sein, wenn es so unfassbar schwierig ist, einen Roboter möglichst menschlich erscheinen zu lassen? Das geht philosophisch oder genauso gut spielerisch:
Überhaupt gefällt mir: Ich spiele also bin ich. Damit das passieren kann, braucht es für viele Kinder tolerante Eltern, die darauf vertrauen, dass das Kind schon weiß, was es da spielt oder noch besser, mit ihm dieselben Spiele (an)spielt.
Dabei erklären Kinder den Erwachsenen, wie man spielt. Fantastisch! Wer Digitalisierung zu ernst nimmt, ist immer gut beraten, auf Jüngere zu hören. Im Idealfall kann man sogar lernen, sein eigenes Spiel zu erschaffen:
Überhaupt finde es wichtig, jungen Menschen zu erzählen, dass der Großteil der Jobs, in denen sie später arbeiten werden, jetzt noch nicht einmal existieren.
Das kann man nicht zuletzt bei unser Prototypingweek #ptwSMARTYCITY lernen. Die ist offen für alle. Egal welchen Alters. Die einzige Vorraussetzung, die jede:r Teilnehmer:in erfüllen muss, ist: neugierig zu sein. Ihr bringt Eure Ideen mit, die Kiel schlauer und unser Leben in der Stadt besser machen kann. Unser #Digitalisierungsminister Robert Habeck wird sich Eure Ideen anhören und unsere Prototypingweek #ptwSMARTCITY eröffnen.
Ihr könnt auch anderen dabei helfen, ihre Ideen in nur 5 Tagen zu realisieren. Ihr wählt einfach am Anfang die Idee, die Euch am besten gefällt. Unsere Coaches und Mentoren werden Euer Team dabei unterstützen, über Euch hinauszuwachsen. Die Anmeldefrist endet heute ab 23.55 Uhr. Wenn Ihr auch danach noch unbedingt mitmachen wollt, schickt mir gern eine E-Mail an alex@opencampus.sh.
Die Abschlussveranstaltung wird stattfinden im Rahmen des generationenverbindenden DIGITAL UTOPIA DAY – DIGITALISIERUNG IN ARCHITEKTUR, BAU UND STADTENTWICKLUNG.
Falls Euch das alles zu neu und wild ist, könnt Ihr Euch auch zwei Tage vor der #ptwSMARTCITY die Grundlagen des User Experience (#UX) Designs kennenlernen. Das bedeutet, sich darum zu kümmern, wie ein:e Nutzer:in ein neues Produkt, eine Software oder Dienstleistung wahrnimmt. Fragen dabei sind:
- Wie kommen wir zu Konzeptideen, die die Gesellschaft wirklich braucht?
- Wie ticken wir Menschen im Umgang mit Digitaltechnik?
- Was begeistert uns, was überfordert uns, und warum?
- Was bedeutet Partcipatory Design und wie macht man das, mit potenziellen Nutzern gemeinsam Ideen zu entwickeln?
Und zu guter letzt mein persönliches Highlight: WebMontag „Leben in einer digitalen Gesellschaft“
Mit Kristiina Omri von der Botschaft von Estland in Berlin wollen wir darüber diskutieren, was es bedeutet: „Leben in einer digitalen Gesellschaft“. Estland gilt als Vorzeigeland der Digitalisierung. Vieles ist dort möglich, was in Deutschland unmöglich ist: Behördengänge per Internet, Krankendaten auf die alle Ärzte zugreifen können und man kann online wählen. Seit 2015 können sogar Ausländer einen digitalen Identitätsnachweis in Estland beantragen, mit der man sich nicht nur digital ausweisen kann, man kann damit sogar in Estland Unternehmen gründen.
Was mich wirklich fasziniert, ist ein neuer Geist, der durch Kiel zu wehen scheint. Es werden Dinge ausprobiert und umgesetzt, bevor sie perfekt sind (und Jahre der Planung bedürfen), um auf Basis des Nutzer:innenfeedbacks stetig besser zu werden.
Und, schon neugierig? Wir freuen uns schon jetzt auf die #DiWoKiel18 🙂
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